Gerade bei Altbauten ist die Sanierung von feuchten Wänden ein Problem. In vielen Fällen geht man von einer "aufsteigenden Feuchtigkeit" aus, unterschätzt dabei die hygroskopische Eigenschaft der Salze und die Tauwasserbildung an der kühleren Wandoberfläche. In diesem Beitrag wird der Begriff Feuchtigkeit näher erläutert. Weiterhin werden die Ursachen aufgezeigt und die einzelnen Abdichtungs- sowie Methoden zur Mauertrocknung gegenübergestellt.
Eine beliebte Methode zur Gebäudetrocknung ist auch das Ausheizen der Mauern. Die Idee wurde von irgendeinem "Schlaumeier" aus dem Neubau übernommen. Hierbei muss man natürlich die Baufeuchte 2 - 3 Jahre lang ausheizen, bis sie vollständig verschwunden ist. Bei einem Altbau, dessen horizontale Isolierung fehlt oder schadhaft ist, wirkt Ausheizen wie der Dochteffekt bei der Kerze. Aufsteigende Feuchte wird von der Mauer wie ein Docht verstärkend nach oben gezogen und somit kommen Salze schneller vermehrt hoch, die den Verputz noch schneller zerstören. Auf dem umseitigen Foto erkennt man deutlich, dass in der Nähe des Heizkörpers die Verputzschäden eindeutig am stärksten sind.
Ein ähnlicher Effekt entsteht bei einem derartigen Mauerwerk, in das ständig Feuchte nachkommt bzw. ein Luftentfeuchter eingesetzt wird. Abgesehen von dem enormen Stromverbrauch, regelmäßigem Wasserkübelwechseln etc., verbessert sich zwar das Raumklima, jedoch verschlechtert sich der Mauerzustand. Zunehmend mehr Salze werden hochtransportiert und zerstören Verputz und die Bausubstanz immer schneller.
Die Trockenlegung feuchter Wände gehört zu den problematischsten Aufgaben in der Gebäudesanierung. Schimmelbildung, erhöhter Energiebedarf oder auch ein Befall durch den echten Hausschwamm können die Folgen von nassen oder feuchten Wänden sein. Es gibt unzählige Verfahren zur Mauertrocknung, manche besser, manche schlechter und mache auch völlig wirkungslos.
Feuchte Wände sind das Ergebnis fehlender oder auch schadhafter vertikalen oder horizontalen Sperrschichten. Hierbei steigt Feuchtigkeit aus dem Boden durch die Kapillarkraft der verwendeten Materialien in immer höhere Schichten des Mauerwerks. Es muss aber nicht immer aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich sein, den oftmals sind defekte Fallrohre, defekte Kanalrohre oder Regenwasser, das nicht richtig ablaufen kann die Ursache. Aber eines sollte im Vorfeld einer Sanierung immer zuerst geklärt werden: Wo kommt die Feuchtigkeit überhaupt her!
Es ist mittlerweile nachgewiesen das Naturstein und Ziegelstein nur bedingt eine Feuchtewanderung zulassen. Diese sind nämlich in Verbindung mit dem Mörtel als Kapillarbrechende Schicht anzusehen, erst in Verbindung mit einer Versalzung des Mauerwerks kommt es zu der berüchtigten „Aufsteigenden Feuchtigkeit“. Weshalb in solchen Fällen Injektionsverfahren und andere horizontale Abdichtungen alleine keine ausreichenden Maßnahmen zur Mauertrocknung sind. Feuchte Wände haben also auch andere Ursachen.
Vor 20-30 Jahren waren auch die so genannten Mauerlungen oder "Knappschen Röhrchen" der große Verkaufsschlager in dieser Branche. Hier wurden außen Löcher gebohrt und diese mit einem Kunststoffröhrchen versehen, damit "Feuchte aus der Mauer entweichen kann". Bei hoher Luftfeuchte außen passierte genau das Gegenteil. Das Mauerwerk wurde zusätzlich von außen befeuchtet. Im Winter gab es häufig, bedingt durch das bereits geschwächte Mauerwerk, dahinter Kondensfeuchteschäden, weil dieser Mauerteil viel schneller abkühlte als der nicht angebohrte!
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